Hunde in der Kinderbetreuung

Ein Erfahrungsbericht

Hier ein kleiner Eindruck von meiner Arbeit mit Kleinkindern und Hunden im Wurzelstübchen Marburg. In der Wurzelstube werden Kinder von eins bis drei Jahren den halben Tag betreut. Zu dem pädagogischen Konzept meiner Arbeit gehören die beiden Schafpudel  ELLI und TRUDE. 

Sie begleiten uns den ganzen Vormittag.  Schon wenn die Kinder von ihren Eltern gebracht werden, nehmen sie die Hunde wahr und freuen sich ELLI und TRUDE zu begrüßen. Fällt dann der Abschied von den Eltern manchmal schwer, sind die Hunde zur Stelle und trösten über den Moment liebevoll hinweg. Da hilft es schon, wenn der Hund Körperkontakt sucht und eine kleine Kinderhand sich im Fell festhalten kann. Hunde haben über ihre ganz natürliche, offene und unbefangene Art den Kindern gegenüber die Möglichkeit zu jedem einzelnen Kind im gleicher Maße einen vorurteilslosen Zugang herzustellen. So entsteht eine entspannte, positive und gemeinschaftsbildende Stimmung in unserem Wurzelstübchen.

Die meisten Kinder leben in ihren Familien ohne Haustier. Unser pädagogisches  Konzept ist so ausgerichtet, dass die Hunde einen festen Bestandteil unserer Arbeit mit den Kinder ausmachen. So ist es uns ein großes Anliegen, den Kindern einen verständnisvollen Umgang mit den Hunden zu vermitteln. Dazu ist es für beide Seiten wichtig - für Mensch und Tier - die Sprache/Körpersprache des jeweils anderen verstehen zu lernen. Auch haben wir  mit den Kindern kleine Regeln vereinbart. Liegen die Hunde zum Beispiel auf ihrem Plätzchen, müssen sie in Ruhe gelassen werden. Der Vormittag in der Wurzelstube hat eine sich wiederholende Gliederung, die durch Rituale unterstützt wird, um so den Kindern Sicherheit zu bieten. Auch ELLI und TRUDE erleben Sicherheit durch Rituale.

Bei der täglichen Arbeit mit Kindern und Hunden lässt sich prima beobachten, wie selbstverständlich die doch recht kleinen Kinder mit den Hunden interagieren. Kinder profitieren von dem Umgang mit Tieren, sie lernen zu beobachten, den Anderen zu verstehen und Gelerntes in die Tat umzusetzen. Sie erleben spontane Freude mit und an dem Tier. Das soziale Verständnis überträgt sich auch auf den Umgang der Kinder untereinander. Liebevolle, konsequente Klarheit und ein ritualisierter Alltag tut Kindern und Hunden gut, bietet Sicherheit und fördert ein gegenseitiges Wahrnehmen und aufeinander Achten.